»Antisemitismus im Kontext des Nahostkonfliktes« | Mit Anne Goldenbogen

Dienstag 14. Juli | 19 Uhr | Centro Sociale

Zu Beginn der 2000er Jahre entzündete sich – infolge der zweiten Intifada, 9/11 und steigenden antisemitischen Angriffen in Europa – eine heftige Kontroverse, in deren Mittelpunkt die Frage nach einem sogenannten »neuen Antisemitismus« stand. Die damals sich herausbildenden Pole prägen bis heute die Debatte: Legitime Israelkritik oder Antisemitismus? Muslime als neue Täter oder neue Opfer?
Ein derart polarisierter Zugang führt kaum zu mehr Erkenntnis, sondern dient in der Regel lediglich der Selbstvergewisserung. Denn wenn von Antisemitismus (vor allem im Kontext des Nahostkonfliktes) die Rede ist, geht es zumeist um mehr. Ob nun implizit oder explizit, verhandelt werden immer auch Aspekte von Geschichte, Religion, Diversität und Identität. Kurz gefasst: Es geht um Selbst-, Fremd- und Weltbilder.
Daher sollten wir uns Klarheit darüber verschaffen, was eigentlich gemeint ist, wenn von Antisemitismus die Rede ist. Welche Stereotype und Deutungsmuster im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikts problematisch sind, weil sie antisemitische Konstruktionen bedienen oder ihnen gar entspringen. Welche Deutungen problematisch sind, weil sie den Konflikt anderweitig instrumentalisieren. Und welche Motivationen und Funktionen bei all dem eine Rolle spielen.

Die Referentin Anne Goldenbogen ist Politikwissenschaftlerin und aktiv in der »Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus« (KIGA)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe:
»Islamic State of Mind?« Linke Positionen zu Islamismus, Antimuslimischem Rassismus und Antisemitismus

[Veranstaltung bei Facebook]

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