Antinationaler Klönschnack #5

07. Oktober 2014 | 20 Uhr | Gängeviertel: Die bundesdeutsche »Bewältigung« des Nationalsozialismus.
Wenn am 7. Oktober der Klönschnack stattfindet, ist das antinationale Gegenprogramm zu den Nationaltagsfeierlichkeiten in Hannover bereits vorbei, zu denen wir mobilisiert haben. Die politische Schlagrichtung in Hannover könnte man wie folgt – grob – zusammenfassen: Der Stolz auf Deutschland ist alles andere als eine tolle Sache, weil man so immerhin dem Garanten der hiesigen kapitalistischen Gewaltordnung, dem deutschen Staat, höhere Ehren erweist – und damit auch »Ausgrenzung, Armut und Leistungszwang« Absolution erteilt, die aus der staatlich eingerichteten und verwalteten Wirtschaftsordnung systematisch entspringen. So weit, so gut – so allgemeingültig.

Auf dem kommenden Klönschnack soll nun – ohne dass das in einem Widerspruch zu oben genanntem stünde – eine Spezifik Deutschlands wie auch des deutschen Nationalismus thematisiert werden: Die ideologische Verarbeitung der nationalsozialistischen Herrschaft sowie des Holcausts im Nationalismus der BRD.

Holocaust-Relativierungen und eine Schlussstrich-Mentalität sind nicht unbedingt die zentralen Merkmale dessen, was deutsche Repräsentant*innen und Kulturschaffende zum Nationalsozialismus so von sich geben: Die »Verantwortung Deutschlands vor unserer unseligen Geschichte« trägt noch jede dieser Gestalten an Gedenktagen, bei Bundeswehr-Gelöbnissen oder in Interviews zur Eurokrise geräuschvoll vor sich her. »Schuld macht klug« – findet etwa Bernd Ulrich, kriegsbegeisterter Leiter des Politik-Ressorts der ZEIT. Wieso der staatlich ritualisierte Gedenk- und Betroffenheitszirkus mit einer Kritik des Nationalsozialismus, des Antisemitismus und des Holocausts nichts zu tun hat – mit einer selbstgefälligen, billigen Distanzierung zwecks der Verhimmelung des heutigen Deutschlands und seiner weltpolitischen Ambitionen hingegen alles zu tun hat – das möchte der Input aufzeigen.

Was das für eine Kritik an Deutschland bedeutet, können wir anschließend gemeinsam diskutieren – wie auch über alle anderen angerissenen Themen.
Wir freuen uns auf euch!

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